Technische Daten von Hochgeschwindigkeitskamerasystemen
SpeedCam
Konzepte für Hochgeschwindigkeitskameras
Die analogen Filmkameras haben im Bereich sehr hoher
Bildfrequenzen von etlichen 10 000 Bilder/sek immer noch ihre
Berechtigung. Auch wenn die aktuellen digitalen Video-Systeme schon
die Hürde von 1 000 000 Bilder/sek übersprungen haben.
Die Auflösung ist in diesen Regionen aber dann doch sehr stark
begrenzt. Allerdings gibt es schon Sensoren mit ca. 1 000 x
1 000 Pixel bei 5 000 Bilder/sek oder Full HD 1080p mit
über 2 500 Bilder/sek und bis über 500 000 Bilder/sek
oder sogar über 1 Million Bilder/sek bei reduzierter Auflösung.
Als Daumenwert kann man etwa sagen, dass bei der maximalen Frequenz die
Auflösung sich zumindest proportional zu der bei Nennfrequenz
reduziert - 10 mal schneller bei wenigstens 10 mal weniger
Pixel.
Aber die Digitalisierung ist nicht aufzuhalten. Die Wurzeln
digitaler Hochgeschwindigkeitskamerasysteme reichen bis in die
frühen 1980er oder sogar noch davor zurück. Allerdings waren die
Auflösungen sehr gering - wenige zehn mal zehn Pixel bei einigen
hundert Bildern pro Sekunde.
Legende zum Bild rechts: RAM = Bildspeicher; µC =
Mikrocontroller oder Prozessor; A/D = Analog zu Digital Wandlung
(oft schon im Sensor integriert)
Die grüne Karte soll eine PC-Einsteckkarte darstellen, die rote
Leitung die Anschlussmöglichkeit (Bilddaten und
Steuersignale).
Die Standardanbindung kann z.B. (Gigabit) Ethernet oder FireWire
sein.
Überblick
Systembeschreibung
Auswahl digitaler Hochgeschwindigkeitskameras, ehemals Firma
Weinberger 1993 bis 2008
Die hier wegen des Vertrautheitsgrades als typisches
Beispiel gewählten SpeedCam Geräte sind eine Familie volldigitaler,
PC-basierter elektronischer (Video)
Hochgeschwindigkeitskamerasysteme der ehemaligen Firma Weinberger.
Wie die meisten digitalen Hochgeschwindigkeitskameras sind sie als
Komplettsysteme ausgelegt. Kamera (-kopf), Steuersoftware und je
nach Typ auch Steuergerät/Rechner. Hier nun eine nicht vollständige
Gegenüberstellung verschiedener Gerätegenerationen als eine Art
Ahnengalerie, um zu sehen was wie möglich und zu realisieren ist.
Weitere Informationen zu anderen Systemen und Herstellern können
Sie auch im Bereich [SloMo Links]
dieser Präsenz finden.
Vergleicht man die Systeme, erkennt man die Entwicklung hin zu
deutlich höheren Auflösungen bei moderat steigenden
Aufnahmefrequenzen. Mit einer »3-K-Kamera« (1 000 x 1 000
Pixel im Quadrat bei 1 000 Bilder/sek) sind die
Eintrittsanforderungen des hochwertigen »Massen-« Markts heutzutage
erfüllt worden. Mit Auflösungen in der Megapixelklasse wird die
Bildqualität von Hochgeschwindigkeits-Filmkameras erreicht, was die
Ablösung dieser Technologie in weiten Bereichen ermöglicht.
Ganz interessant: Solche digitalen Hochgeschwindigkeitskameras
wurden auch gerne im Profibereich als normalschnelle digitale
Videokameras (25 oder 30 Bilder/sek bzw. 50 oder 60 Bilder/sek)
zum Filmen eingesetzt. Ihre Bildqualität ließ nichts zu
wünschen übrig, und sie waren unter Umständen
preisgünstiger als übliche Videokameras für den
professionellen Fernseh-Einsatz. Und alle Geschwindigkeiten waren
möglich - 25, 30, 50 oder 60 Bilder/sek, auch 24 Bilder/sek
wie bei Kinofilmen.
Technische Daten
Die Auflösung ergibt sich als Spaltenzahl x Zeilenzahl. Daten ohne Gewähr.
SpeedCam +2000 | SpeedCam +500, SpeedCam lite | SpeedCam 512, SpeedCam PRO, LT, G plus | SpeedCam Visario g1, g2, g3 | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|
Dalsa CA-D1-0128A CCD | Dalsa CA-D1-0256A CCD | EG&G HS0512JAQ CCD | FhG/CSEM Cam 2000 Visario CMOS | ||||
Bildspeicher: 64MB, 128MB, 256MB | Bildspeicher: 64MB, 128MB, 256MB | Bildspeicher: 64MB, 128MB, 256MB, 512MB, 1GB | Bildspeicher: 1GB, 2GB, 4GB, 8GB; ... 48GB (g3) | ||||
Auflösung |
Frequenzbereich [in Bilder/sek] |
Auflösung |
Frequenzbereich [in Bilder/sek] |
Auflösung |
Frequenzbereich [in Bilder/sek] |
Auflösung |
Frequenzbereich [in Bilder/sek] |
128 x 128 | 200 - 2 020 | 256 x 256 | 50 - 531 | 512 x 512 | 50 - 1 094 | 1536 x 1024 | 10 - 1 106 |
128 x 64 | - 4 040 | 256 x 128 | - 1 020 | 256 x 512 | - 2 031 | 1 024 x 768 | - 2 000 |
128 x 32 | - 6 400 | 256 x 64 | - 1 800 | 128 x 512 | - 3 188 | 768 x 512 | - 4 000 |
128 x 16 | - 11 200 | 256 x 32 | - 3 400 | 64 x 512 | - 4 457 |
512 x 192 256 x 96 (g3) 256 x 16 (g3) |
- über 10 000 - 40 000 (g3) - über 100 000 (g3) |
Dargestellt auflösungsunabhängig im 512 x 512 Vollbild-Format, d.h. gleich bleibender Bildausschnitt. | Kein Binning. Bildausschnitt auflösungsabhängig. |
Technische Daten der SpeedCam Hochgeschwindigkeitskameras
Die SpeedCam 500+/2000+ Systeme kamen Anfang der 1990er zur
Marktreife. Mitte der 1990er ergänzt durch SpeedCam Lite und
SpeedCam 512.
Mit Einführung der SpeedCam PRO Serie mit LT (Einkanalvariante)
und G plus (crashfester Steuerrechner) zum Ende der 1990er gab es
wahlweise Farb- und Monocolor-Versionen. Auch der Mischbetrieb am
selben Steuerrechner wurde möglich.
Das neue Jahrtausend wurde mit SpeedCam Visario (Generation 1)
eingeläutet. Die Referenzklasse in 2001/02. Hier konnten sogar
Kameras unterschiedlicher Speicherausbauten parallel betrieben
werden. SpeedCam Visario g2 (2. Generation) setzte 2004/05 die
Entwicklung zur autarken und crashfesten Kamera fort. In 2007
wurden mit der SpeedCam Visario g3 (Generation 3) die Eckwerte
Lichtempfindlichkeit, Dynamik und Aufnahmegeschwindigkeit noch
einmal erheblich gesteigert.
Es war also schon damals einiges möglich. (Und mehr als Ten
Years After laufen sie immer noch ;-)
Zusammenhang zwischen Aufnahmefrequenz, Aufnahmedauer und Auflösung
Wechselspiel Bild und Speicher {SloMo Bildspeicher]
Die SpeedCam Systeme nutzen die volle Auflösung des
Kamerasensors bis knapp über die Nennaufnahmefrequenz (siehe obige
Tabelle), damit bei externer Synchronisierung und speziell
bei Taktschwankungen noch Reserve zum Nachsteuern vorhanden sind. Bei
allen Auflösungsstufen zeigt sich dieses Verhalten. Selbst bei der
Maximalfrequenz.
Bei erhöhten Aufnahmefrequenzen der CCD Sensoren werden
stufenweise zwei, drei und dann vier Zeilen bzw. Spalten
zusammengefasst und ausgelesen (Binning). Der
Bildausschnitt bleibt gleich, nur die Qualität der Bilder wird
reduziert. Bei starker Reduktion zeigen sie dann möglicherweise
eine Art Balkenstruktur oder Treppen an Kanten. Die obige Tabelle
gibt den Zusammenhang zwischen maximaler Auflösung und maximaler
Aufnahmefrequenz wieder.
Beim SpeedCam Visario CMOS Sensor bleibt im Gegensatz dazu die
Auflösung (d.h. die Bildqualität) erhalten, während sich der
Bildausschnitt ändert, siehe Bild rechts und für Details
[SloMo Bild].
Natürlich kann man bei starker Auflösungsreduktionen mit Binning
kaum mehr von Qualität im herkömmlichen Sinne sprechen, aber die
Ausbreitung eines Risses oder einer Wellenfront kann damit schon
noch visualisiert werden. Erfahrungsgemäß verursacht eine
Halbierung der Auflösung noch keinen deutlichen Qualitätseinbruch.
Außerdem kann man den Kamerakopf ja um 90° kippen, um die hohe
Auflösung in der Vorzugsrichtung der Bewegung zu erhalten.
Die benötigte Belichtungsintensität steigt wegen der
Zusammenfassung der Zeilen/Spalten beim Binning nicht an, sondern
bleibt in etwa konstant, also für 3 000 Bilder/sek mit einer
Auflösung von 128 x 512 Pixel benötigt ein SpeedCam PRO System etwa
soviel Licht wie für 1 000 Bilder/sek mit 512 x 512
Pixel.
Beim binninglosen SpeedCam Visario ist die Belichtungszeit
dagegen nur eine Angelegenheit von Verschlusszeit (engl.: shutter
time) bzw. Aufnahmefrequenz.
Die Aufnahmedauer ist abhängig von der anfallenden Datenmenge. Als
feste Größe hat man den Speicherausbau, der Rest ist mehr oder
weniger flexibel. Folgende Formel zeigt den generellen Zusammenhang
(mit 8 bit = 1 byte; 1 kbyte = 1024 byte). Sie ist prinzipiell für
alle digitalen Videokameras gültig.
Speichergröße [byte] =
= Auflösung [Pixel] × Farbtiefe [byte/pixel] × Aufnahmefrequenz
[Bilder/sek] × Aufnahmedauer [sek] =
= Spalten × Zeilen × ≥1 ×
Aufnahmefrequenz × Aufnahmedauer
Durchgespielt an den Hochgeschwindigkeitskamerasystemen aus
obiger Tabelle reicht z.B. 1 Gbyte, der maximale
Speicherausbau von SpeedCam PRO, für 1 Gbyte / (512 x 512 x
1 byte x 1 000/sek) = 4 Sekunden. Bei 2 000
Bilder/sek reicht er ebenfalls für 4 Sekunden, da hierbei die
Spaltenzahl halbiert wird.
SpeedCam Visario und andere aktuelle Kameras arbeiten dagegen mit
10 bit oder 12 bit Farbtiefe pro Kanal. Hier beträgt der
Farbtiefenfaktor dann 10/8 = 1,2 [byte/pixel] beziehungsweise 12/8
= 1,5 [byte/pixel].
Natürlich kann man auch freiwillig die Aufnahmefrequenz und/oder
die Auflösung reduzieren. Ein Speicherausbau von 1 Gbyte
reicht z.B. für 16 Sekunden mit 250 Bilder/sek bei 512 x 512 Pixel
oder für 32 Sekunden mit gleicher Frequenz aber bei 256 x 512
Pixel.
Übrigens: Als undokumentierte Funktion erlauben viele
Hochgeschwindigkeitskamerasysteme mehr oder weniger eingeschränkt
das sogenannte Wobbeln (auch Sweep genannt). Legt man am SYNC IN
Anschluss eine maßvoll veränderliche Frequenz an, wird sie als
momentane Aufnahmefrequenz laufend übernommen. Das kann für
Aufnahmen von Anlaufversuchen, beispielsweise von startenden
Motoren, interessant sein.
Systemaufbau
Zwei Welten nebeneinander: Rechner plus Kamera
Die Konfigurationen von SpeedCam +500/+2000 und SpeedCam 512
Systemen basieren auf einem 19 Zoll Industrierechner mit passivem
ISA-Bus Board, so wie es Stand der Technik zur Zeit ihrer
Entwicklung in den frühen 1990ern gewesen ist. Fallweise sind
durch die damit verbundene Trennung von PC und Kamerasektion
Versionen mit maximal drei Kanälen pro Rechner möglich,
da die Kamerasektion über eigene Kommunikationskanäle
verfügt. So können z.B. zum schnellen Abspielen
Videodaten von der Festplatte auf die Speicherbänke des/der
Framegrabber zurück gespeichert werden. Die Systemkonfiguration
entspricht sonst im Prinzip dem Bild unten. Betriebssystem ist
MS-DOS auf Intel 80486 Prozessoren.
Beim SpeedCam lite System fehlt der Rechnerteil und die damit
verbundenen Möglichkeiten. Aber es ist für den (extremen)
Feldeinsatz konzipiert - leicht zu bedienen und leicht zu
transportieren und bietet sogar einen integrierten Akku und Einbaumonitor.
Zwei Welten vereint: Kamerasystem mit Rechner
SpeedCam PRO Daten- und Steuerpfade
Bei der Steuereinheit des SpeedCam PRO (und LT, G plus) Systems
hat der Wechsel auf einen industriellen 19 Zoll Einschub mit
passiven CompactPCI-Bus, wie er Mitte der 1990er aufkam,
stattgefunden. Daten- und Steuerpfade sowie anschließbare
Peripheriegeräte entnehme man dem Bild links. (Natürlich
werden PC-übliche Anschlüsse wie LPT, COM ... unterstützt.)
Fallweise sind bis zu vier Kanäle pro Steuerrechner möglich.
Die anfallende Datenmenge von bis zu 256 Mbyte/sek pro Kanal
kann nicht mehr in Echtzeit über einen PCI basierten Bus zum
Rechnerteil transferiert werden, da dieser selbst theoretisch nur
eine Kapazität von maximal 132 Mbyte/sek (33 MHz bei
32 bit Breite) bietet. Deshalb werden die Bilddaten jedes
Kamerakopfs auf der jeweiligen ADMEM (= A/D Wandlung +
Memory) Karte in DRAM Bänken zwischengespeichert und erst später
über die MONCON (Monitor + Control) Karte auf die Festplatte des
Rechners geschrieben. Alle Bilddaten, auch solche, die bereits auf
der Festplatte gespeichert wurden, können am Rechner- und
TV-Monitor beliebig oft abgespielt bzw. auf Video überspielt
werden.
SpeedCam PRO Systeme sind über Ethernet fernsteuerbar und arbeiten
mit Intel Pentium oder Celeron CPUs unter Windows 95.
Das auf den ersten Blick veraltete Konzept hat auch heute noch
seine Berechtigung, erlaubt es doch den Kamerakopf vergleichsweise
klein, leicht und einfach zu halten.
Teilt man die eigentliche Kamerasteuerung vom Rechner, erhält man
zwar zwei Geräte, doch muss man den Rechner (z.B. Notebook) nur zur
Parametrisierung und zum Herunterladen der Daten anschließen,
während im Versuch die Steuereinheit alleine das System am Laufen
hält. Für den Mehrkanaleinsatz in Crashtest-Fahrzeugen mit seinen
Gewichtsbeschränkungen und seinem geringem Platzangebot ein nicht
zu unterschätzender Vorteil.
Auch andere Anbieter nutzen diese Konfiguration weiterhin. Sie ist
im industriellen Bildverarbeitungsbereich weit verbreitet.
Abgeschlossene und vernetzte Hochgeschwindigkeitskamerasysteme
Sternförmig vernetzt mit Steuerrechner und Verteilern
Hochgeschwindigkeitskamera SpeedCam Visario g1 Daten- und
Steuerpfade
Das SpeedCam Visario System g1 ist ein Vertreter des
zukunftsweisenden Konzepts hin zur intelligenten, autarken Kamera.
Aber die Systemintelligenz ist noch nicht im Kamerakopf realisiert.
Allerdings weicht es von den vorher beschriebenen Systemen ab: Die
A/D Wandlung und Speicherung ist im Kamerakopf integriert. Je nach
Ausbau können also bis zu acht Gbyte Daten in ihm
zwischengespeichert werden. Und wegen ihrer Fähigkeit bis zu 20
Kameraköpfe in Echtzeit zu steuern, vier direkt und je vier
über bis zu vier Linkboxen, heißt die dazugehörige
PCI-Bus-Karte MULTICON. Diese Geräte, speziell die MULTICON,
übernehmen die Steuerungsaufgabe innerhalb des Systems.
Ein Hauptvorzug von Visario ist die Einkabellösung mit
Datenübertragung in Echtzeit: WideLink und LocalLink Kabel
übertragen Steuer-, Synchronisierungs- und Triggerdaten, letzteres
übernimmt zusätzlich die Stromversorgung (power over
wire). Die blauen und gelben Steuerleitungen sind deswegen
lediglich optional.
Bitte beachten Sie die Weiterleitungsrichtung der Steuersignale.
Es gibt für sie keinen Pfad von der Kamera zur Linkbox oder zum
Hostrechner zurück. Nur der Weg vom Hostrechner zur Linkbox und
weiter zur Kamera existiert.
Die Linkbox kann fallweise den Steuerrechner ersetzen. Die Linkbox
und ihre Kameras können autark, d.h. ohne Leitung zum Hostrechner,
arbeiten. Für Einstellarbeiten liefert die crash-feste Linkbox PAL
oder NTSC Livebilder, z.B. beim Einrichten im Rahmen der
Vorbereitung eines Fahrzeugs zum Crashtest. Wie Systeme mit
zentralem Steuerrechner anderer Hersteller auch, ist dieses Konzept
vor allem für Mehrkanalsysteme in komplexen und/oder
weitverzweigten Versuchsaufbauten geeignet.
Die Distanz zwischen Hostrechner und Linksplitter kann mit einem
Lichtwellentransmitter (Glasfaser) auf einige 100 m ausgedehnt
werden. Die Linkbox kann per Kabel als auch über Funk fernbedient
werden. Für jede Kamera ist eine crashfeste Akkueinheit verfügbar,
wahlweise als eigenständiges Gerät oder zum Aufsetzen auf jede
Kamera. Sie erlaubt den Betrieb ohne externe
Versorgungsspannung.
(Nebenbei: Mit SpeedCam Visario ist die Verwendung von Push-Pull
Stecker im High-speed Kamera Sektor weltweit populär geworden.)
Visario ist über Ethernet und speziell über die Corba
Softwareschnittstelle vernetzbar bzw. fernsteuerbar. Das
Betriebssystem ist Windows 2000 oder XP auf gängigen PCI/AGP
Motherboards größenabhängig im 19 Zoll Industrie-PC oder als
Mini-ATX in leichter portabler Version.
Referenzklasse, teilautonom mit Steuerrechner
Cine SpeedCam Funktionsblöcke
Das für den Einsatz in der Fernseh- und Filmbranche optimierte
Cine SpeedCam System basiert auf der Visario Architektur mit
überarbeitetem Visario-Kamerakern und extra selektierten Sensoren.
Die Anforderungen an die Bildqualität eines Kamerasystems für die
Film- und Werbewirtschaft sind natürlich außerordentlich hoch.
Das Geringste noch ist der Sensor ohne jeglichen
Pixelfehler. Die Cine SpeedCam markiert einen Durchbruch für
digitale Hochgeschwindigkeitskameras im HDTV- und Filmeinsatz und
wurde international im Broadcast Markt prämiert - NAB2004, USA, Las Vegas.
Um den Ablauf beim Filmen zu unterstützen verfügt der Kamerakopf
über eine zusätzliche Echtzeit PAL oder NTSC
Sucherkamera/-bildschirm (engl.: Viewfinder) und erweiterte
Visualisierungs-, Trigger- sowie
Möglichkeiten zur Stromeinspeisung.
Die Visario Abstimmung ermöglicht das Standardzubehör
der Gerätefamilie inklusive Linkbox zu nutzen, trotz der
völlig anderen Gestaltung und des ganz in Schwarz gehaltenen
Äußeren.
Der Kontrollrechner im Cine SpeedCam Rack ist mit zusätzlichen
Echtzeit Videokarten hoher Auflösung und mit schnellen SCSI
Puffer-Festplatten ausgerüstet, um in kurzer Zeit die Sequenzen
aufzubereiten und auf HDTV Niveau abzuspielen.
Es gibt auch eine Cine SpeedCam Mark II oder kurz »Cine g2«, eine aufwändig selektierte, umgebaute und aufgerüstete Visario g2 mit überragender Bildqualität.
Autonome, intelligente Hochgeschwindigkeitskamera
SpeedCam Visario g2 Funktionsblöcke
Die Variante einer kompletten, echt autarken
Hochgeschwindigkeitskamera stellt SpeedCam Visario g2 dar. Hier
sind der Rechner und die Steuerschnittstellen (I/O wie Trigger,
Synchronisierung und IRIG-B Zeitcode) zusammen mit einem
modifizierten und überarbeiteten Visario-Kamerakern in einem
crashfesten Kamerakopf integriert. Einfach und werbewirksam
ausgedrückt handelt es sich um einen High-speed Camcorder, wenn man
auch für die Parametrisierung gerne auf ein Notebook zurückgreifen
wird. Denn auf ein integriertes Bedienpanel wurde aus Gründen der
Robustheit verzichtet. Allerdings kann die Visario g2 direkt ein
Livebild anbieten. Ihr eingebautes Betriebssystem ist Embedded
Linux.
Der Hauptanschluss erfolgt über standardisiertes Gigabit Ethernet
(100/1000Base-TX) direkt an einem Rechner oder am LAN.
Kaskadierbare, optional crashfeste Steuersignaleinheiten
(Crashunit, Crashswitch) ermöglichen die Steuerung und
Stromversorgung lokaler Visario g2 Gruppen und ausgewählter Kameras
anderer Hersteller für verteile Testaufbauten. Es gibt auch
Drittanbieter für diese Art Strom- und Signalverteiler außer den
Kameraherstellern.
Im einfachsten Fall genügt ein Tischnetzteil als Stromversorgung
und ein Notebook mit Internet Browser, um die Kamera zu
betreiben. Eine Java Kamerasteuersoftware für die Grundfunktionen
befindet sich bereits in der Kamera selbst.
Der Einbau einer Festplatte, einer Flash-Disk, eines
Videoausganges (PAL oder NTSC) oder eines Glasfaseranschlusses
(1000Base-FX) ist optional möglich. Ein integrierbarer crashfester
Akku (inklusive Ladeelektronik), der die Kamera bis zu zwei Stunden
komplett betriebsfähig hält, ist verfügbar.
Ein Mischbetrieb der unterschiedlichen SpeedCam Visario Kameras am selben Host-Rechner oder im LAN ist möglich. Über eine gemeinsamen Softwareschnittstelle gesteuert, können auch Kameras anderer Hersteller integriert werden. Das trägt der Konfiguration größerer Testeinrichtungen Rechnung. Betriebssystem für den Steuerrechner oder das Notebook ist Windows 2000 oder XP.
Autonome Referenzklasse-Hochgeschwindigkeitskamera
High-speed Kamera SpeedCam Visario g3
Funktional gleich aufgebaut und sogar im gleich großen Gehäuse
untergebracht, bringt die völlig in Schwarz gehaltene und komplett
neu entwickelte Oberklassen Hochgeschwindigkeitskamera SpeedCam
Visario g3 eine Steigerung der Eckwerte - Aufnahmerate -
Bildspeicher - Lichtempfindlichkeit/Dynamik - um den Faktor 10
gegenüber der SpeedCam Visario g2. 12 bit Farbtiefe pro Kanal und
die Bildqualität heben sie über das Cine SpeedCam Niveau. Die
Crashtesttauglichkeit bleibt dabei nicht auf der Strecke. Die
Grenze des sinnvoll Machbaren wird allerdings erreicht - kompaktes
stoßfestes Design kontra CamCorder Funktionalität, siehe
[SloMo HYCAM].
Da die Schnittstellen gleich sind, können für Visario g2 und
Visario g3 einheitliches Zubehör und selbst die gleichen Kabel
verwendet werden. Auch Optionen der g2 wie u.a. interne Festplatte
und crashfester Akku können genutzt werden.
2010 rüstete das Fraunhofer Institut (FhG) IIS in Erlangen, Deutschland,
sein Kamerastudio mit einem weiteren Mulitkanalsystem nach, das
auch Dritte nutzen können.
Die [TOUR] zeigt ein paar SpeedCam Beispielaufnahmen.