Marginalien
Randnotizen
One Way or Another
Das erklärt manches:
Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer genau rausfindet, wozu das Universum da ist und warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
Es gibt eine andere Theorie, nach der das schon passiert ist.
Douglas Adams in: Per Anhalter durch die Galaxis Teil 2: Das Restaurant am Ende des Universums.
Dort im [Splitter] gibt es noch ganz kleine eigene Gedankeflimmer (für alle mit beschränkter Aufmerksamkeitsspanne. ;-)
Inhaltsverzeichnis
Durch die Brille des Politikers ☞ Sieht alles viel rosiger aus
Die Fehler der Anderen ☞ Splendid Isolation - Das Uneinige Königreich
Die andere Perspektive ☞ Oder keine Perspektive?
Der Aufkleber »Freie Fahrt für freie Bürger« ☞ Und die Autobauer
Die Bahn kommt ☞ Und kommt nicht in die Gänge
Die heimische Küche: Nämberch Cuisine ☞ Im internationalen Spannungsfeld
Die Vorstufe zum Paradies auf Erden: Bayern? ☞ Banana Republic
Der Staat bin ich ☞ Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus
Die Putzfrau ☞ Und eine andere putzige Geschichte
Diese Manager sind unser Vermögen ☞ Doch Armut schändet nicht
Die Wahrheit sagen? ☞ Obwohl man doch gute Anwälte hat?
Denn Planung ist das halbe Leben ☞ Aber nicht alles
Die Grundlage: Warum einfach ☞ Wenn es kompliziert auch geht?
Die tägliche Truman Show ☞ Und die Firma im Spiegel der Jahreszeiten
Die leidige Kleiderordnung ☞ Vom Frauenversteher
Dr. Schäuble oder ☞ Wie ich lernte den Bundestrojaner zu lieben
Der gewissenhafte Drohnenbeauftragte rät ☞ Verbessern Sie Ihre Kommunikation
Die schöne neue Zukunft ☞ In der digitalen Welt
Die Digitalisierung annehmen ☞ Aber immer kritiklos?
Die Autobahn frei schalten ☞ Und weiteres vom IoT
Die Verhältnismäßigkeit ☞ In der Politik
Die Gefahren beim Radfahren reduzieren ☞ Stellt die Altglascontainer nicht am Radweg auf
Die Wirklichkeit im Film ☞ Und in der Öffentlichkeit
Das Fernsehen bildet ☞ 57 Channels And Nothin' On
Die Wahlforschung ☞ Und die Walforschung
Denn ewig singen die Netzteile ☞ Und lieber wiederverwerten statt vermeiden
Die Rettung Europas ☞ Und der Welt (vielleicht -;)
Düsteres Mittelalter ☞ Kontra Schöne Neue Welt
Das Zeitalter der Schwarmintelligenz ☞ M - Eine Gesellschaft gefällt sich als Mob
Die erlebte Demokratie ☞ Wahlen
Die Show muss weiter gehen ☞ Abgesang
Die katholische Kirche ist nicht rückständig ☞ Aber gewissenhaft
Denn toll trieben es die alten Römer ☞ Wir heutzutage sind dagegen viel zivilisierter
Durch die Brille des Politikers
Drei Tage nachdem das ukrainische Atomkraftwerk Tschernobyl am 26. April 1986 den 5-Jahresplan massiv übererfüllt hatte, sagte der damalige Innenminister Zimmermann vor der Presse:
Wir wissen nicht was passiert ist.] es besteht aber keine Gefahr.
[...] In deutschen Kernkraftwerken kann so etwas nicht passieren.
Warum nicht gleich so: »Es besteht keine Gefahr, und sie wird
stündlich geringer. Außerdem sind die Sicherheitsvorkehrungen
verdoppelt worden.« (Statt einer roten Warnlampe gibt es jetzt
gleich deren zwei!)
Überhaupt: Warum den Atommüll aufwändig in speziellen Endlagern
sammeln und nicht einfach wieder homogen über die ganze Welt
verteilen? (Macht man ja schon ansatzweise mit DU (Uran)
Munition.)
Sieht alles viel rosiger aus
Ex-Bundeskanzler Kohl sprach bei der Wiedervereinigung 1989/1990
von »blühenden Landschaften
«, in die sich die fünf
neuen Bundesländer verwandeln sollten. Eigentlich hat er ja recht
behalten: Malerisch blühen Löwenzahn und Gänseblümchen in den
Mauerritzen abgewickelter Industrieregionen.
Da muss ich immer an das Flottenbauprogramm von Kaiser Wilhelm II
denken: »Deutschlands Zukunft liegt auf dem Wasser...
«
Und schon ging es wirklich den Bach runter.
Die Fehler der Anderen
Die siechen Griechen! Sind wir nur froh, dass uns hier in Deutschland keiner so genau auf die Finger sieht. Welcher Großverdiener, welches Großunternehmen, zahlt hier noch Steuern?
Splendid Isolation - Das Uneinige Königreich
Nachdem sich (Groß-?) Britannien mit dem Brexit von der EU distanziert hat, ist es doch nur ein Gerücht, dass England beabsichtigt in nächster Zukunft den Kanaltunnel zu fluten, oder?
Die andere Perspektive
Applaus beim Ausrollen eines Touristenbombers nach der Landung ist nicht unüblich. Obwohl es doch heißt, Fliegen sei die sicherste Reiseform. Haben Sie schon einmal im viel gefährlicheren Straßenverkehr erlebt, dass Jubel aufkommt, wenn der Linienbus an die Haltestelle rollt? Oder im Zug?
Oder keine Perspektive?
Drängt sich Ihnen nicht auch verstärkt der Verdacht auf, dass die selben Leute, die für die ökonomische Entwicklung und Aktienkurse Prognosen erstellen, offenbar auch für die Wettervorhersage zuständig sind?
Der Aufkleber »Freie Fahrt für freie Bürger«
Nirgendwohin,
aber ganz schnell
Die Reduktion der freiheitlich-demokratischen Grundwerte auf rücksichtslosen Bleifuß auf der Autobahn wird leider von zu vielen als »Freitod für freie Bürger« missverstanden.
Auf der Autobahn erkennt man übrigens auch, dass Deutschland eine Fußballnation ist: »Die Räume eng machen!«
Ich habe noch einen Verbesserungsvorschlag zum neuen Führerschein mit der von der EU auf fünfzehn Jahre limitierten Gültigkeit. Warum nicht einen Chip integrieren, wie bei einer Prepaid-Karte? Ist der Betrag durch Bußgelder abgebucht, wird der Führerschein ungültig.
Und die Autobauer
Inzwischen bröckelt auch die freiwillige Selbstbeschränkung der Automobilhersteller. 250 km/h sind nicht mehr genug. Eigentlich haben sie schon realisiert, dass der Neuwagenbedarf toter Autofahrer gegen Null geht. Wozu sonst die wachsende Zahl von Airbags im Auto (inzwischen über ein Dutzend)? Kommt als nächstes der Schleudersitz oder, wie im Film Demolition Man, die Komplettausschäumung?
Die Bahn kommt
Um Mitte der 1980er die Akzeptanz der neu gebauten S-Bahn-Linie zu demonstrieren wurden komplette Eilzuggarnituren am Bahnsteig im Hauptbahnhof Nürnberg bereitgestellt, die Türen verschlossen und die leeren Züge anschließend fast 16 km in die Pampa voraus gefahren. Dort warteten sie auf die S-Bahn, die ihnen die Reisenden nach fuhr. Diese stiegen dann dort in den mittlerweile aufgeschlossenen Eilzug, um die Reise fortzusetzen. Man kann sich die Begeisterung der Pendler vorstellen, die während sie in Nürnberg 20 oder gar 40 Minuten in der Kälte auf die S-Bahn warteten, dem Bahnpersonal beim Absperren genau des Eilzuges zusahen, in den sie dann 16 km später einsteigen durften.
Und kommt nicht in die Gänge
Tatsache in den 1990ern: Wegen der Überlastung der
InterCity-Züge auf der Süd-Nord Magistrale
München - Nürnberg - Hamburg, viele der Fahrgäste mussten zum Teil
stundenlang in den Gängen (stehen) bleibe, wurden die Züge um zwei
Waggons VERKÜRZT, um über die verminderte Attraktivität die
Nachfrage zu senken.
Und aktuell im Sommer seit 2010? - Etikettenschwindel: ICE steht dran,
Sauna ist drin!
Außerdem ist es auch nur ein übles Gerücht, dass die Bahn
spezielle Trupps unterhält, die mal schnell Bäume auf Gleise und
Oberleitungen werfen, um Verspätungen als Folge höherer Gewalt
ausgeben zu können.
Die heimische Küche: Nämberch Cuisine
Bei einem Geschäftsessen mit verschiedenen internationalen
Vertretern ergab sich mit dem spanischen Kollegen folgendes
Gespräch auf Englisch:
Carlos [...] Ich mag verschiedene deutsche
Gerichte. Besonders - ich kann mich des genauen Namens nicht
entsinnen - fermentiertes Gemüse. Kennst du das?
WP [still nachdenkend] Fermentiert??? Ja gibt es
denn bei uns vergorenes oder gar verdorbenes Essen? Faul? Oder soll
es etwas in Alkohol eingelegtes bedeuten? [...]
Carlos Es ist eine Delikatesse, eine typische
Spezialität.
WP ??? Hm, äh ... [verzweifelt] Sauerkraut?
Carlos Genau, das ist es!
Im internationalen Spannungsfeld
Ein ehemaliger Kollege erzählte mir folgende wahre
Begebenheit:
Eine chinesische Delegation war auf Besuch nach Nürnberg gekommen.
Die hier ansässige Firma erhoffte sich die Anbahnung intensiver
Geschäftsbeziehungen. Zum Rahmenprogramm gehörte ein Stadtrundgang
inklusive Geschäftsessen in gehobenem Ambiente. Irgendetwas war
aber bei der Planung massiv schief gegangen. So musste der
Verantwortliche notgedrungen die fränkische Hausmannskost
»Saure
Zipfel« als einzige mögliche Speise akzeptieren. Die
chinesischen Gäste ließen sich, ihrer asiatischen Mentalität
entsprechend lächelnd, nichts anmerken. Der Gastgeber war
natürlich bis auf den Boden zerstört. Trotzdem kam man ins
Geschäft.
Einige Zeit später meldete sich erneut eine chinesische Delegation
an. Im Rahmen der Vorbereitungen kam ein sehr höfliches Schreiben
aus China, ob es denn möglich sei und keine zu großen Umstände
bedinge, wieder diese außergewöhnlichen weißen Bratwürste
zu servieren. Die Kollegen würden noch immer allen davon
vorschwärmen.
Die Vorstufe zum Paradies auf Erden: Bayern?
Frank(e) und frei?
Wie im Himmel - zumindest nach Ministerpräsident Seehofer (Februar 2015). Der
Freistaat Bayern besteht bekanntermaßen hauptsächlich aus München
und Altbayern. Weniger als 100 km nördlich endet die Welt.
Beispielsweise soll der abgelegene Münchner Flughafen auf Biegen
und Brechen eine zusätzliche dritte Startbahn erhalten. Der
verkehrstechnisch optimal über Autobahn und U-Bahn/ICE angebundene
Flughafen in Nürnberg darbt derweil vor sich hin. Und andere
fränkische Regionen wie Würzburg, Hof, Aschaffenburg ...
zählen ja eh nicht wirklich zu Bayern. Gibt es denn einmal
einen landesweiten Entwicklungsplan, der seinem Namen gerecht
wird?
(Wenigstens haben wir das Anna-Fest in Forchheim, die Erlanger
Bergkirchweih, die Fürther Michaelis-Kirchweih, und, und, und ...
Wer braucht da noch ein Oktoberfest? ;-)
Banana Republic
So weit sind wir vom üblen Szenario der Boomtown Rats gar nicht weg. Der oberfränkische Landrat hatte einen lokalen Wald als Schutzgebiet ausgewiesen. Das passte der Forst- und Agrarindustrie nicht und deswegen änderte die Staatsregierung einfach schnell das entsprechende Gesetz, damit die ihr willfährige Bezirksregierung entscheidungsbefugt wurde - »Lex Steigerwald«. (In alter Tradition - in den 1980ern verfuhr man bei der letztlich aufgegebenen Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf auch so: Lex Schuierer.)
Der Staat bin ich
Nicht nur Sonnenkönig - l'état, c'est moi
- Ludwig XIV
hatte seine Anwandlungen. Auch Hoffnungs- und
Friedensnobelpreisträger ex US Präsident
»Zäpfchen« Obama konnte da eigen sein:
Wir engagieren uns intensiv für den Frieden. Wo unsere Drohnen hin schießen herrscht Friede. Zwangsläufig!
(So oder so ähnlich. ;-) Unglücklich sind Ausdrücke
wie »Bombe« oder »Waffe« - einfach zu negativ
vorbelastet. Wäre es nicht besser sie als
»Befriedungsmittel« zu bezeichnen?
Offensichtlich wollte oder konnte man den Nobelpreis wohl nicht
zurückziehen. Inzwischen bleibt resignierend nur noch zu
sagen:
Don't make stupidity great again!
Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus
Verfassungsgrundsatz jedweder Republik. Die Bundesregierung
fühlt sich aber nicht im Geringsten bemüßigt ihre Bürger vor den
verfassungswidrigen Nachstellungen fremder und eigener
Geheimdienste zu schützen. Und in Brüssel bemühen sich die EU- und
Regierungsgesandten in bester Geheimdiplomatie mit den
Freihandelsabkommen CETA, TAFTA, TTIP, TISA und wie sie sonst noch
heißen, die Pfründe der Lobbyisten und Konzerne zu sichern und die
abgehalfterter Politiker gleich dazu.
Der Staat ist kein Selbstzweck. Er ist für die Bürger da. Und
viele seiner Bediensteten, eigentlich unsere Angestellten, verfügen
über keinerlei Schamgefühl mehr.
Die Putzfrau
21 Meter leerer Flur zwischen Labor- und
Verwaltungsgebäude. Auf der gegenüberliegenden Seite öffnet sich
die Tür. Eine vietnamesische(?) Raumpflegerin kommt entgegen.
13 Meter: Wie grüße ich sie? Wenn sie kein
Deutsch versteht, ist es irgendwie unhöflich sie in ein Gespräch zu
verwickeln. ihr ein »Guten Tag« vor den Latz zu knallen und sie
kann nichts darauf sagen. Man muss sich nicht an den Defiziten
anderer weiden. Vietnamesisch kann ich nicht, also auf Englisch
oder Französisch? Ach bin ich gut - oder gleich auf Lateinisch
»Salve regina pulvis«. Wie widerlich großkotzig!
8 Meter: Also ignorieren, geschäftige Miene
aufsetzen, Blick geistesabwesend auf unendlich fokussiert. Aber das
wirkt überheblich, und wir sind hier in Deutschland. Nicht dass sie
denkt oder gar fürchtet, ich wäre ausländerfeindlich oder noch
etwas schlimmeres.
5 Meter: Ihr also lächelnd zunicken? Das könnte
sie als sexistisch missverstehen. Wo fliegen die Sex-Touristen
immer hin? Ach ja, Thailand, oder?
3 Meter: »Hallo« ist irgendwie zu persönlich,
wir kennen uns ja gar nicht. Das sofortige Duzen könnte herablassend
wirken.
2 Meter: Also zunicken, aber mit ernster Miene?
Was soll ich denn nur machen?
1 Meter: Sie beginnt zu lächeln und sagt
»Griiss Goood
«.
Befreit grüße ich zurück.
1 Meter danach lache ich darüber, wie man sich
das Leben doch schwer machen kann.
Und eine andere putzige Geschichte
Besuch im Elektroniklabor des Forschungsinstituts. Niemand im Raum. Nervös auf dem Flur fast einen Hiwi umgerannt. Er meint, die Ingenieure seien noch unten in der Kantine. Im Treppenhaus Stimmen, Kichern, Klappern. Drei Wissenschaftler sind mit Begeisterung dabei der Raumpflegerin beim Wechseln des Staubsaugerbeutels zu helfen.
Diese Manager sind unser Vermögen
Schätzen Sie auch diese Arbeitspaketverteiler, deren Hauptaufgabe
lediglich darin zu bestehen scheint Emails »An alle«
weiterzuleiten, ohne selbst etwas zu entscheiden?
Offensichtlich ihr Motto praktizierend »Lieber delegieren statt
blamieren«, würde man von einem »Ich muss doch jetzt
nichts zu tun, oder?« anstelle eines Grußes am Ende der
Email auch nicht wirklich überrascht sein. Siehe [Manageritis] -
Dialog von einem, der auszog, das Managen zu lernen. Hätten
die alten Ägypter genauso verwaltet und projektiert, wären
sie mit ihren Pyramiden heute noch nicht fertig.
Ganz zu schweigen von den Sprücheklopfern, die ständig
proklamieren: »Nur nach vorne und nie zurück schauen!«
Wahrscheinlich, um die Verwüstungen nicht zu sehen, die sie
hinterlassen haben, wenn sie wie Mietnomaden weiter ziehen.
Und dabei ihrer Hauptbeschäftigung Rote Ampel Management - nicht
Probleme lösen, sondern den Ball weiter spielen - frönen.
Es gibt nur mehr und mehr Problemverwalter als Problemlöser.
Von Problemvermeidern ganz zu schweigen. Die letzten Könner,
verwalten, dokumentieren und reporten sich zu Tode, während
die Rahmabschöpfer sich besprechen und ihr Management
Tic-Tac-Toe spielen.
Ohne Fachwissen kann man natürlich viel unvoreingenommener an
Probleme herangehen und alles per Kommunikation (ex Dampfplauderei)
und Networking (ex Vetternwirtschaft) lösen -
siehe [Die Galeere], eine
Farce.
Wenn nicht gleich die Entscheidungen an externe Berater
outgesourct werden. Denn wer selbst entscheidet, könnte auch
mal für die falsche Entscheidung gerade stehen müssen.
Aber das lässt sich ja noch umbiegen: »Wenn ich
Fehlentscheidungen treffe, dann nur, weil ich falsch informiert
worden bin.«
Doch Armut schändet nicht
Immer wieder baten wir um Leute, die die Arbeit machen. Jetzt
haben wir Manager bekommen. Wir hätten vielleicht sorgfältiger
formulieren sollen, denn wir hätten Typen gebraucht, die ihre
Arbeit erledigen. Tja, einige haben einen Chef, viele aber
einen Vorgesetzten.
Managementzirkel: Wenn der Blinde dem Tauben den Stummfilm
erklärt.
Die Wahrheit sagen?
Erschreckend ist die Unsitte von Politikern und Managern bedenkenlos, ohne jede Not, praktisch aus Bequemlichkeit, unverschämt zu lügen. Gemäß dem Motto »Es gibt kein Recht auf Wahrheit«. Dabei unterscheiden sie gar nicht mehr zwischen Lüge und Wahrheit. Sie kennen nur noch den Unterschied zwischen »nutzt mir« oder »nutzt mir nicht«. Es gibt einfach kein Recht auf Wahrheit.
Obwohl man doch gute Anwälte hat?
Misserfolg? Den gibt es nicht! Ohne jedes Zögern und Zweifeln verklären diese Schaumschläger jede ihrer Fehlleistungen zum Erfolg. Wenn einer sich mit dem Hammer auf den Daumen klopft, feiert er das noch als Triumph, denn theoretisch hätte er sich ja auf weitere Finger kloppen können. Und so taumeln sie erfolgstrunken von einem epochalen Durchbruch zum nächsten.
Denn Planung ist das halbe Leben
Exakte Standortbestimmung
Einer der bevorzugten positiver Manager Ausdrücke ist natürlich »Flexibilität« anstelle der tatsächlichen Planlosigkeit. Und, um die ganzen Bachelor und andern Management-Aspiranten unterzubringen, müssen sie natürlich jeden Gang aufs Klo zum Projekt aufbohren, siehe [MIL Lions], eine Realsatire.
Aber nicht alles
Um einen Planungsfehler zu begehen, muss man zunächst erst
einmal einen Plan haben - siehe [Das
Projekt], ein gespielter Witz.
Und wenn man alle seine Ziele erreicht, kann das auch ein Indiz
dafür sein sie zu niedrig gesteckt zu haben.
Die Grundlage: Warum einfach
Als die Techniker noch was zu sagen hatten, brachte man Menschen auf den Mond und sicher wieder zurück. Heutzutage, im Zeitalter der Manager und Controller, bereitet es schon Probleme die fahrerlose U-Bahn von Nürnberg nach Fürth verkehren zu lassen.
Wenn es kompliziert auch geht?
Millionen hat es in den 1980ern gekostet, das
Autobahn-Verkehrsleitsystem um Nürnberg. Aus nahe liegenden
Gründen wurden mittlerweile klappbare »Außer
Betrieb« Tafeln aus dauerhaftem Metall fest an die Masten geschraubt.
In Phasen, in denen das Autobahnorakel funktionierte, war mit
schöner Regelmäßigkeit die Geschwindigkeit während des
Berufsverkehrs auf 120 km/h beschränkt, als ob im Hintergrund
eine Zeitschaltuhr zu Werke ginge. Diese Funktion hätte man mit
simplen Verkehrsschildern für ein paar tausend Euro auch
realisieren können. Das wäre aber den Politikern und Managern zu
einfach gewesen. (Ein beteiligter Entwicklungsingenieur sagte mir
einmal, Spinnweben seien der pure Horror für Bewegungs- und speziell
Regensensoren.)
2008 wurden die Signalbrücken komplett gegen neue LED Module
getauscht. Die sind im Verbrauch günstiger. Im Betrieb
wohlgemerkt! (Die Außer Betrieb Tafeln sind über Jahre geblieben.)
Die tägliche Truman Show
ARTE, 13. Dezember 2022: »Arbeit ohne Sinn«. (Aber
Du bist ja nicht allein damit. ;-)
Es muss ja nicht gleich ein Scheinwerfer sein, der einem vom Himmel direkt vor die Füße fällt... Aber gibt es nicht manchmal Tage in der Firma an denen Sie hoffen, dass plötzlich jemand an Ihren Schreibtisch tritt und mit strahlendem Lächeln verkündet: »Alles nur Spaß! Versteckte Kamera, Sie sind jetzt im Fernsehen!«
Die ARTE Inhaltsangabe zur Sendung:
Arbeit ohne Sinn: Der Dokumentarfilm führt und hinter die glänzenden Unternehmensfasaden und deckt die systemischen Probleme am Arbeitsplatz auf. Überflüssige Meetings, Papierkram und inkompetente Vorgesetzte. Toxische Arbeitsplätze mit sinnlosen Anforderungen beschädigen auf Dauer die Gesundheit. Humorvoll zeigt der Dokumentarfilm, warum wir zulassen, dass unsere Arbeitskraft vergeudet wird.
Und die Firma im Spiegel der Jahreszeiten
Frühjahrsmüdigkeit - Sommergrippe - Herbstdepression -
Winterschlaf
Die ganze Zeit vermittelte einem der Chef, dass man allenfalls
geduldet sei. Bis man dann mal mehr als zwei Wochen Urlaub am Stück
will...
Die leidige Kleiderordnung
Vorsicht - Schutzkleidung tragen! Es ist schon was Dummes passiert. Der Laborantin ist die Säure hoch gespritzt. Bei ihr heilt es ja wieder, aber mein Sakko ist ruiniert.
Vom Frauenversteher
Natürlich helfe ich meiner Frau beim Bügeln. Ich kümmere mich um die bügelfreien Hemden und sie sich um den Rest.
Dr. Schäuble oder
Der Gesetzesentwurf des Ex-Innenministers zum Abschuss von Passagierflugzeugen durch Abfangjäger, falls sie einem Terrorangriff dienen könnten, ist zwar vorläufig vom Tisch. Aber könnte man nicht eventuell Panzerabwehrhubschrauber einsetzen, um Geisterfahrer - immerhin fünf pro Tag - von der Autobahn zu sprengen?
Wie ich lernte den Bundestrojaner zu lieben
Dank des unermüdlichen Einsatzes von Dr. Schäuble und der
CDU/CSU werden die Daten von Privatpersonen wohl bald an sicherer
Stelle gespeichert werden. Sollte die Festplatte einmal abrauchen,
weiß man wer einem helfen kann. Die lästige Sicherung der Daten
kann man sich dann sparen. Man braucht schon jetzt kein Tagebuch
mehr zu führen, da die Verbindungsdaten und Einwählpunkte dank
Vorratsdatenspeicherung aufgezeichnet werden.
Klasse, endlich werden Steuergelder einmal vernünftig
eingesetzt.
Der Bundesinnenminister warnt: Privatsphäre gefährdet Ihre Sicherheit!
Das fernforensische Programm »SpyBot63RMANY« dient Ihrer Sicherheit.
Bitte loggen Sie sich als Administrator ein und deaktivieren Sie Firewall- und Virenschutzprogramme. Starten Sie Ihren Browser und geben Sie in der Adresszeile »http://www.bmi.bund.de/download« ein. Sie werden zum Installationsprogramm weitergeleitet. Unterbrechen Sie in der Folgezeit weder die Internetverbindung noch schalten Sie den Rechner ab.
Es kann zu Folgekosten kommen. Es können sich harmlose kleinere Inkompatibilitäten ergeben, z.B. ein Knacken in der Telefonleitung während eines Gesprächs. Im Falle eines äußerst unwahrscheinlichen Datenverlustes finden Sie Hilfe unter »http://www.bundespolizei.de/restore«.
Danke für Ihre Kooperation.
Wenn also ein auffällig unauffälliger grauer BMW mit
einem verblassten Aufkleber I
♥ Pullach (Umzug
nach Berlin 2019)
des Öfteren in Ihrer Straße parkt, ist es an der
Zeit die Sicherheitseinstellungen des WLANs zu checken.
Der gewissenhafte Drohnenbeauftragte rät:
Wer nichts zu verbergen hat, steht auch nicht unter Bäumen oder in deren Schatten.
Verbessern Sie Ihre Kommunikation
Die NSA als Provider, Webspace bei PRISM, Nähe zu Echelon und natürlich Emails in englischer Sprache können Ihren Datenaustausch entschieden beschleunigen.
Die schöne neue Zukunft
Ex-Bundeskanzler Gerd Schröder hatte bereits die »Spaßgesellschaft« zum Ende der »Geiz ist geil«-Mentalität aufgerufen und an die Bürgerpflicht zum Konsum erinnert.
Eine unglaubliche Dummheit, die Leute schwierige Spiele spielen zu lassen, ohne dadurch den Verbrauch zu erhöhen. Wahnsinn!
(Aldous Huxley in Schöne neue Welt)
Die chronische Ex-Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hat es
geschafft kinderlose Paare und Singles bei der staatlichen
Sozialversicherung zu bestrafen.
Sie hatte zwei Bezeichnungen dafür, die eine hieß »an unser Baby denken« und die andere »unsere Pflicht gegenüber der Partei erfüllen«.
(George Orwell in 1984)
Nach langen sechzehn Jahren »ausge-Merkel-t«, droht uns
jetzt am Ende die »Aus-Merz-ung«?!
In der digitalen Welt
Haben Sie sich schon einmal überlegt, wohin digitale
elektronische Medien, DRM und die Zurückdrängung eigener,
Kopierschutz freier Datenträger und Bücher im Endeffekt führen
können? Was in Orwells 1984 noch irgendwie zu umständlich
klang - bereits verteilte Druckerzeugnisse immer wieder
einzusammeln und passend zur jeweiligen Situation zu fälschen -
wird ganz einfach.
Nebenbei: Man hat keine Mühe ein paar hundert Jahre alte Bücher zu
lesen. Kann aber Ihr Rechner noch etwas mit einer ein paar Jahre
alten 3½ Zoll oder gar einer 5¼ Zoll Floppy anfangen? (Und zusammen
mit der digitalen Demenz lösen sich manche Probleme sogar von
selbst.)
Die Digitalisierung annehmen
Selbstverteidigung - bis zum bitteren Ende und darüber
hinaus...
Es wird erzählt, die Rechnerkapazität der ersten Space
Shuttle Generation hätte der eines C64 entsprochen. Kaum
vorstellbar was dann wohl die Saturn V Mondrakete hatte. - Und die
war echt erfolgreich!
Und VHS Videorekorder nahmen dank VPS problemlos auch verschobene
Sendungen vollständig auf.
Uns wird von der Werbung vorgegaukelt wir benötigen ein Gigahertz
Monster mit Mehrfach-Core, um zu surfen, um ein paar Emails auf die
Reise zu schicken, um etwas zu spielen, und natürlich, um ein paar
Videoportale abzugrasen. Und an was fingern Sie gerade herum?
Aber immer kritiklos?
Digitalisierung ist nicht alternativlos. Ich nehme gerne
Bleistift und Papier. Sie booten schneller und behalten ihre Daten.
(Und mit der Zeitung auf dem WC hat man eine Rückzugposition
in der Hand. ;-) Obwohl - so ein leistungsstarkes Notebook auf dem
Schoß im Gas armen Hungerwinter ...
Auch wenn die Digitalisierung das Leben erleichtert - schließlich
kommt man gar nicht mehr dazu, sich um die wirklich wichtigen Dinge
Gedanken zu machen.
Da schaltet man nach drei Wochen Urlaub den PC wieder an und er
scheint das halbe Internet als Update herunterzuladen.
Nicht zu vergessen: Gott sieht alles - aber Google weiß
mehr und Facebook sieht mehr. Und bei Instagram sieht es besser
aus.
Die Autobahn frei schalten
Mit dem Internet der Dinge eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten. Wird in manchen Spielfilmen schon gezeigt wie Ampeln bedarfsgerecht auf Rot oder Grün geschaltet werden, bietet dagegen die Vernetzung im Automobilbereich die Chance sich vom Hacker des Vertrauens die Autobahn für die Fahrt in den Urlaub durch fingierte Staumeldungen und Umleitungsempfehlungen frei räumen zu lassen.
Und weiteres vom IoT
Das Internet der Dinge (engl.: Internet of Things) - darauf hat
die Menschheit hunderttausende von Jahren gewartet: dem
Nassrasierer mit 5-fach Klinge folgt die elektrische Zahnbürste
mit künstlicher Intelligenz, Bluetooth und Smartphone App.
Jetzt noch der vernetzte Toaster mit Java Beans Client und die
Webkamera im Kühlschrank, damit man auch vom anderen Ende der Welt
feststellen kann, ob das Licht bei geschlossener Tür auch wirklich
aus ist, und die Zukunft kann kommen. Ach ja - mit der Selfie
Drohne bekommt der Ausdruck Ego-Shooter dann schließlich seine
wahre Bedeutung.
Außerdem brauche ich noch einen Rasierer mit GPS, Kamera und
Bluetooth, um zu twittern (zu x-ern? ;-) an welcher Stelle er
gerade werkelt, in tik tok das »Glatt wie ein Baby Po« zu
zeigen und im Blog zu posten zu können wie viele
Quadratzentimeter ich heute geglättet habe. Und natürlich
um das Trimmen mit KI zu optimieren. Zahnbürsten sind ja schon
fast soweit.
Die Verhältnismäßigkeit
Da überwachen hunderten nicht tausende Beamte den Telefon-
und Emailverkehr und sonst noch was, um gefährlichen Terroristen
das Handwerk zu legen. Häufen sich die Emails, SMSsen ... mit
Texten wie »Tante Elfriede geht es gut« ist wohl was im
Busch.
Natürlich bleibt da keine Zeit zu verhindern, dass Zehntausende
Tonnen verseuchter Lebensmittel auf den Markt kommen.
In der Politik
Wegen der Terrorgefahr irrt man im Flughafen in Strümpfen umher,
die Schuhe in der einen Gürtel in der anderen Hand, auf der
Suche nach einem Abfalleimer, um die Flüssigkeiten jenseits der
100 ml Grenze zu entsorgen (der sogenannte
Bin-Laden-Shuffle). Bis zum FKK Fliegen wird es nicht mehr weit
sein.
Andererseits sterben allein in Deutschland pro Jahr Zehntausende
im Straßenverkehr und an Genussgiften, aber Rasen und Alkoholika
werden weiter verharmlost. Von den Nikotin-Junkies mal ganz zu
schweigen.
Die Gefahren beim Radfahren reduzieren
Vorsicht: Teppichratten?
Selbst wenn man nur harmlos mit dem Rad spazieren fährt - ein
Helm muss her. Am besten staatlich verordnet. Natürlich dann, wenn
man an einem Bach entlang fährt, eine Schwimmweste und im Winter
ein Lawinenpiepser zur Unterstützung, falls man von einer
Dachlawine verschüttet wird. Ein Fallschirm für Touren im
Hügelland wird sich wohl nicht durchsetzen.
Übrigens: Mitte 2013 hat ein Richter einer Radfahrerin eine
Mitschuld an einem unverschuldeten Unfall gegeben, weil sie es
wagte keinen Fahrradhelm zu tragen, der auch gar nicht Pflicht ist.
Nur gut, dass er nicht darauf gekommen ist, dass, wäre sie nicht
Rad gefahren, sie auch nicht vom Auto heruntergeholt worden wäre.
Sonst wären es sicher 100% Schuld geworden.
Macht dafür die Bordsteine niedriger, so dass man nicht mit den
Pedalen aufsetzen kann. Und - müssen die Anti-PKW-Pflocken mitten
im Radweg denn wirklich sein?
Stellt die Altglascontainer nicht am Radweg auf
Wenn dereinst Archäologen in einigen hundert oder tausend Jahren die bunten Glasscherben um die Altglascontainer herum ausgraben, wird es die wildesten Theorien darüber geben, welchem Kult sie wohl dienten.
Die Wirklichkeit im Film
Trauen Sie sich eigentlich noch rückwärts einparken, wenn Sie
gerade einen typischen Action Film gesehen haben? Denn viele
Regisseure wollen uns glauben machen, dass bei geringstem Anlass
Autos und Häuser in einem gigantischen Feuerball explodieren.
Am Ende eines langen Fernsehabends: »Gut, drei Explosionen warte
ich noch ab, dann geh ich ins Bett.« Oder wie Ponkie von der
Münchner Abendzeitung: »Nur Action bringt
Satisfaction.
«
(Versuchen Sie einmal mit einem Streichholz einen Tropfen Diesel
oder sogar Benzin anzuzünden. Sie werden enttäuscht sein.)
Und in der Öffentlichkeit
Immer wieder beschweren sich Fernsehzuschauer über die rüde Sprache und Fäkalausdrücke in Krimis und deren Wirkung auf Kinder. Keinen Gedanken verschwenden sie aber an die Verwendung von Schwerstverbrechen zur Unterhaltung und an die zum Teil exzessive Gewaltdarstellung.
Das Fernsehen bildet
Mehr und mehr quälen uns vor allem private Spartensender
mit - nun ja, sehr wohlwollend - pseudo-wissenschaftlichen
Beiträgen und Dokumentationen. Gerne angereichert mit den
berühmt-berüchtigten Computersimulationen und Kamerafahrten.
Seit einiger Zeit gesellen sich leider auch noch die öffentlich
rechtlichen mit mehr und mehr solcher seichter Sendungen aus dem
kommerziellen anglo-amerikanischen Fernsehen dazu. (Das erkennt man
gut an den Kurzzusammenfassung alle paar Minuten, um nach dem
Werbeblock den Faden wieder aufzunehmen.) Vorausgesetzt
natürlich, dass zwischen den tiefschürfenden
Geschichtsbeiträgen, wie Führers Frisör,
Gärtner, Hund, etc., noch Platz ist.
Außerdem stößt sauer auf, dass es selbst bei
aktuellen Dokumentationen - gekennzeichnet auch als »Neue
Dokumentation«, weil das Zeug praktisch in Endlosschleife
läuft - zu sehr, sehr gewagten Thesen bis hin zu massiven
(Ver-) Fälschungen kommt.
Was aber fast noch mehr nervt als dieses schmalbrüstige
Infotainment Blabla ist die Überdramatisierung a la »Nun
heißt es Vorsicht! Wenn er jetzt das Klopapier zu kurz
abreißt, kann es böse enden, reißt er es zu lang ab,
könnte es gar den Abfluss verstopfen!«
57 Channels And Nothin' On
(Netflix freuts, was Bruce Springsteen bereits 1992 sang!) Wie
viel Vertrauen kann man werbefinanzierten und Quoten orientierten
Medien überhaupt bei der kritischen und unabhängigen
Berichterstattung entgegenbringen? Oder wenn gar Interessenkonflikt
mit potenziellen Werbekunden bestehen könnte?
Über die gewisse Meute sogenannter Journalisten - kurz mal bei
Wikipedia drüber gelesen und schon als Experte übers Thema
schwadronieren - will ich mich erst gar nicht auslassen.
Die intergalaktische Flaschenpost
Die Voyager Sonde und andere wurden genutzt, um etwaigen außerirdischen Intelligenzen bildliche und akustische Botschaften zu schicken. Jetzt regt sich Besorgnis, ob es gut war auf sich aufmerksam zu machen und Extraterrestrische gar einzuladen.
Beam mich hoch Scotty, hier unten gibt es kein intelligentes Leben.
Frei nach Captain James T. Kirk, U.S..S. Enterprise. Da lauschen
wir mit SETI auf Funkspuren Außerirdischer. Also wenn die das
gleiche tun und unser Fernsehprogramm empfangen, besteht keine
Gefahr, dass sie uns eines Besuchs für würdig halten.
Als »Fahrbereitschaft« für einen Besuch im
Krankenhaus festsitzend, lief während der mehrstündigen
Warterei im Hintergrund SAT 1 mit Britt und dann Kalwass oder wie
die Nervensägen alle heißen. Danach war auch ich fast
krankenhausreif. Diese kollektive elektrische Verblödung ist
zum Kotzen!
Die Wahlforschung
Verschätzt.
Nur ein wenig.
Noch vor Schluss der Wahllokale haben die
Wahlforschungsinstitute ihre Hochrechnungen parat.
Nachkommastellen genau. Wissenschaftlich korrekt angegebene
Fehlerbalken sind bis jetzt zumindest noch Fehlanzeige. Noch
(geschrieben 2013).
Mit der Digitalisierung braucht wir dann auch keine Wahlen mehr.
Die KI Algorithmen werden ja wissen, was für uns gut ist.
Und die Walforschung
Praktisch die ganze zivilisierte Welt hält sich an das
Walfangverbot. Nur Japan nicht. Es betreibt »Forschung«. Nun ja,
vermutlich wird ergründet, welche Soße am besten zu Walfleisch
passt.
Und BP revolutionierte zusätzlich die großtechnische Herstellung
von Ölsardinen mit dem Projekt Open Pipeline 2.0 im Golf von
Mexiko.
Denk grün
Mehr und mehr (Pseudo-) Geländewagen sind auf
deutschen Straßen zu sehen. Obwohl das Land doch bestens
erschlossen ist. Offensichtlich wollen die Besitzer nur ihrer
Naturverbundenheit Ausdruck verleihen. Denn ins Gelände kommen
die wenigsten dieser Großstadt-Panzer. Das einzige, was diese
Ich bin 2 Autos - zumindest beanspruche ich den Platz
dafür
geländemäßig unter die Räder
bekommen, ist vielleicht das Unkraut in den Ritzen des
Verbundpflasters vom örtlichen Supermarkt Parkplatz. So viel
Umweltschutzbewusstsein muss gewürdigt werden. Deswegen wohl
lange Zeit die Ermäßigung bei der KFZ-Steuer für
diese oft regelrechten Monstertrucks.
Allzeit
Tagesbefehl 1. April 2022:
In Übereinstimmung mit den Insignien der Friedens- und Ökopartei Die Grünen/Bündnis 90 und zur Betonung dieser Ziele ist bei feierlichen Gelöbnissen aller Teilstreitkräfte ab sofort im Gewehr G3 und G36 eine Sonnenblume zu tragen. Bei den kurzläufigen Faustfeuerwaffen eine Blume nach Wahl, aber einheitlich für jede Teileinheit. Bei großkalibrigen Rohrwaffe, insbesondere bei Artillerie-, Panzer- und Schiffsgeschützen, ist darauf generell zu verzichten, um brutwilligen Vögeln Nistmöglichkeiten zu bieten.
Die Grünen - in den 1970ern und 1980ern trugen sie bei jedem Wetter (und deswegen versifften Klamotten) Kröten über die Straße. Inzwischen bringen sie im Designer Outfit und Nobel SUV (oder Privatflugzeug) ihre Kröten in Steueroasen.
Denn ewig singen die Netzteile
Ist es nicht seltsam, dass viele Geräten, wenn man sie
ausschaltet, nicht wirklich aus sind? So summt die Stereoanlage
vor sich hin, die Set-Top Box auf dem Fernseher zeigt die
mindestens siebzehnte Uhr im Haushalt an und der PC-Drucker besitzt
nicht einmal einen Ausschalter und erfreut einen im Stand-by
Betrieb durch das munteres Spiel zahlreicher Lämpchen. Unbenutzte
Steckernetzteile köcheln sowieso so vor sich hin.
Es ist durchaus möglich, dass der Energieverbrauch übers Jahr
gesehen im Stand-by Modus den im Betrieb übertrifft. Nehmen Sie nur
einmal einen Fernseher mit 50 W für drei Stunden am Tag
angeschaltet und 9 W im Stand-by.
Ob die ErP Ökodesign-Richtlinie der EU, 2009/125/EG, hier Abhilfe
bringen wird?
Inzwischen ist ja der Single-Toaster - mit nur einem Schlitz -
verpflichtend. Was ist aber mit den ganzen Smartphones mit fest
eingebautem Akku, der mehr oder weniger
geplanten
Obsoleszenz? Ganz zu schweigen von digitalen
Bilderrahmen.
Und lieber wiederverwerten statt vermeiden
Die WEEE und die RoHS Richtlinien der EU sollen die Wiederaufbereitung von Elektro- und Elektronikschrott regeln. Offensichtlich nicht dessen Reduzierung. Denn Krempel, wie blinkende Schlüsselanhänger und dudelnde elektronische Glückwunschkarten, also Sachen, die im betriebsfähigen Zustand eigentlich schon Schrott sind, ist davon ausgenommen. Er landet im Hausmüll.
Die Rettung Europas
Atlantropa - Herman Sörgels Projekt zur Eindämmung und
teilweisen Trockenlegung des Mittelmeeres aus den 1920/30ern - hätte
der Menschheit einiges ersparen können. Gut, Klimaauswirkungen,
tektonische und soziale Verwerfungen, etc. wären nicht ohne
gewesen. Aber als so umweltfreundlich und sozialverträglich ist
diese Epoche nun auch nicht gerade in die Geschichte
eingegangen. (Hat eigentlich schon jemand die Feinstaubbelastung
und Klimaauswirkung des WWII wissenschaftlich bearbeitet? Gab es da
nicht beispielsweise extrem kalte und schneereiche Winter?)
An seiner Erweiterung, riesigen afrikanischen Binnengewässern im
Bereich Kongo/Tschadsee oder der Bahnlinie von Rom nach Kapstadt
(solarbetrieben?), könnten sich heute noch alle ihre Zähne
ausbeißen und ihre Leistungsfähigkeit oder was auch immer unter
Beweis stellen.
(Holland und Deutschland können ja schon mal im Wattenmeer
üben. - Projekt Rungholt? ;-)
Und der Welt (vielleicht?)
Echte Entwicklungshilfe ist schwierig, fairer Handel nur
beschränkt realisierbar und Einzelinitiativen nur lokal wirksam.
Wie richtig und mit richtig viel Geld langfristig helfen?
Auf den ersten Blick mag es zwar moralisch mehr als
fragwürdig erscheinen und es widerspricht auch völlig dem
Verursacherprinzip - aber wie wäre es mit der Atommüllendlagerung
in Afrika? Man könnte eine komplette Bildungs-, Arbeitsplatz-
und Verkehrsinfrastruktur aufbauen, also ein selbsttragendes
Wirtschaftssystem. Und das gemäß der radioaktiven Natur der Sache
auch langfristig. Außerdem scheint es logischer zu sein das
Giftzeug in weniger dicht besiedelten Gebieten zu deponieren.
Allein Deutschland hat aktuell 36 Milliarden Euro Rückstellungen
für die Endlagerung gebildet. Vielleicht erwärmt sich ja die UN
einmal für diese Idee.
Jedenfalls besser als dass weiterhin Tausende versuchen über das
Mittelmeer zu schwimmen. (Schon zynisch, der Neo-Kolonialismus!)
Düsteres Mittelalter
Wie unmöglich haben sich die Leute im finsteren Mittelalter im Angesichts der Pest verhalten? Ohne Ahnung irgendwo zwischen Verzweiflung und wilder Endzeitparty.
Kontra Schöne Neue Welt
Wir gehen heute dank Bildung, Digitalisierung und nicht zuletzt aufgrund der sozialen Netzwerke absolut professionell mit Covid-19 um. Oder nicht?
Das Zeitalter der Schwarmintelligenz
Die Geschmäcker sind verschieden...
Ich dachte immer es ist ein lokales Problem. Früher (als -
ach - fast alles vermeintlich so viel besser war - siehe
[RAIDER⇔TWIX]), konnten
sich die Gestörten austoben, indem sie Holz hackten, Steine
brachen ... Sonst mussten Telefonhäuschen oder Reifen dran
glauben. Heute findet die Abreaktion oft in mehr oder weniger
sozialen Netzen direkt als Shitstorm statt: »f*ck you,
A****loch, Bi*ch, [...]« und wie andere hochgeistige
Ergüsse sonst noch lauten mögen. Von den Falschmeldungen
ganz abgesehen. Es ist wirklich beängstigend wie
missgünstig und hemmungslos bösartig sich manche Leute
geschützt durch die Anonymität ausleben müssen.
Inzwischen auch (leider wieder) in echt.
Ach ja, Schwarmintelligenz, ohne Einsicht entscheiden. - Wollen
Sie wirklich in einem Jumbo sitzen, in dem die Passagiere
auswählen welche Knöpfe zur Landung gedrückt werden sollen?
M - Eine Gesellschaft gefällt sich als Mob
Ich weiß nicht was auf lange Sicht schlimmer ist, obige Trolle
oder jene Nervensägen, die sich befleißigt sehen, jeden
Rülpser oder Gang aufs Klo posten oder twittern zu müssen.
Und es gibt sogar welche, die »liken« das auch noch!
Solche Leute begeistern sich wohl auch über ein paar Stunden
Berieselung mit der Zeitansage - »Mit dem nächsten Ton
ist es 11 Uhr, 17 Minuten und 30 Sekunden...
«.
Zusammen mit den
postfaktischen Demagogen leisten sie einer Verblödung und
Verrohung der Gesellschaft Vorschub. (Und vielleicht auch dem
Wunsch nach De-Anonymisierung des Internets.)
Die erlebte Demokratie
Ist es nicht seltsam, wenn vom Rundfunkmoderator zur Abstimmung aufgerufen wird, ob der Winter nicht endlich zu Ende sein solle, Bayern München wieder Fußballmeister werden solle oder der Sommer zu heiß oder zu regnerisch sei, und Dutzende Zuhörer rufen an?
Wahlen
Freie Wahlen, aber kaum jemand nimmt mehr teil.
Anscheinend genügt es inzwischen irgendetwas mit »Gefällt
mir« zu markieren anstelle einer politischen Meinungsbildung.
Die Show muss weiter gehen
Am Morgen des 2. Oktober 2012 fast wörtlich gesendet auf Bayern 1:
Achtung: Auf der Autobahn A73 kommt Ihnen zwischen Bamberg Süd und Hirschaid ein Fahrzeug entgegen. Fahren Sie in beiden Richtungen äußerst vorsichtig, fahren Sie nicht nebeneinander und überholen Sie nicht. Wir melden, wenn die Gefahr vorüber ist.
[...]
Entwarnung: Der Geisterfahrer auf der Autobahn A73 zwischen Bamberg Süd und Hirschaid hat die Autobahn verlassen. Achtung, Totalsperre in diesem Bereich. In Kürze landet ein Rettungshubschrauber.
Abgesang
Der [...] Schauspieler Dirk Bach ist gestern [...] gestorben. [...]
Sam Cooke: Wonderful World
[Trauriger Nachtrag: In Folge des Unfalls starben fünf Personen,
zwei davon kleine Kinder.]
Die katholische Kirche ist nicht rückständig
Seit Galilei sind nicht einmal 400 Jahre vergangen, und schon wird eingeräumt, dass sich die Erde doch um die Sonne drehen könnte.
Aber gewissenhaft
Und ein Priester, der im Jahre 2010 ein gemeinsames Abendmahl mit Protestanten zelebriert, wird nicht verbrannt, sondern nur exkommuniziert.
Denn toll trieben es die alten Römer
Nachgestellt? - A.D. 1307 war
wohl der Smartphone Akku leer!?
Es ist für uns völlig unverständlich, dass sich im Kolosseum tausende begeisterte Zuschauer mit ansehen konnten, wie sich Gladiatoren abschlachteten und Menschen von wilden Tieren zerrissen wurden.
Wir heutzutage sind dagegen viel zivilisierter
Millionen von Fernsehzuschauern sind live zugeschaltet, wenn
eine Großstadt wochenlang bombardiert wird, während Fähnchen
schwenkende Journalisten die »schönsten« Explosionen noch
bejubeln.
Die Konserven- und Verwertungssender N24, Welt, etc.
beglücken uns zudem mit Wiederholungen billigster
und penetrantester Werbefilmchen über die Schönheit unserer
Waffen und wie süß es ist fürs Vaterland oder was
auch immer zu töten.
Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass in den Nachrichten immer
öfter von verwundeten Zivilisten die Rede ist, und nicht von
verletzten? Zwar werden die Waffensysteme immer intelligenter, doch
der Anteil der Zivilopfer wird immer größer.
Zahlreiche Fernsehkameras werden bei spektakulären Unfällen und Unglücken erbarmungslos drauf gehalten, um sie genüsslich über die ganze Welt zu verbreiten.
Denn mit sei'm Color-TV sieht er alles ganz genau.
(Rainhard Fendrich in seinem Lied Es lebe der Sport)
Diese Freunde machen Feinde entbehrlich
Die NSA Drohnen und die Big Brother Briten spionieren uns
ungehemmt und automatisch aus. Wenn ihre Algorithmen mit denen von
Google mithalten können, dann muss man sich davor fürchten, was an
vermeintlichen Verknüpfungen da gefunden werden und wie viele Punkte
man deswegen sammelt.
Bringt es was, wenn wir im Dialekt kommunizieren? (Für
Hannoveraner natürlich nichts.)
Gedankenpolizei
Die Verfassungsschützer haben es natürlich schwer. Als vermeintlich braver Bürger fläzen Sie sich in ausgetretenen Tretern oder gar Sandalen vor Ihrem Monitor. Und posten vereinsamt mit wirren Haaren ebensolche Inhalte in irgendein sogenanntes soziales Netzwerk. Auf der anderen Seite sind gesellige Leute, die gerne mal miteinander auf Wandern gehen, ordentliche Frisuren und festes Schuhwerk tragen und etwas für »teutsches« Liedgut übrig haben.
Die einen verteidigen die Freiheit am Hindukusch
Unterstützt von Verbündeten kämpfen die USA im Nahen Osten gegen den internationalen Terrorismus. Sie haben schließlich die Mittel dazu und suchen sich den passenden Gegner. (Knapp zwanzig Jahre und zahlreiche Opfer später drängt sich mir nach der »Afghanisierung« des Konflikts nun allerdings Billy Joels Good Night Saigon auf.)
Andere bekämpfen den Terror in Liechtenstein und der Schweiz
Sie bedrohen unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung, unsere Werte, unser Leben und alles was uns lieb ist. Da ist es doch gerechtfertigt mit aller Härte gegen sie vorzugehen? Gegen die Rating Agenturen, Finanzjongleure und professionelle Steuerhinterzieher? Deutschland macht das eben vor der Haustür. Ins entsprechende benachbarte Ausland käme man selbst mit dem Panzer noch direkt hin. Und das Tankgeld ist auch schon da. Oder gleich im eigenen Land. Denn Deutschland ist ja als Geldwäsche Hochburg nicht gerade unbekannt.
Die [TOUR] zeigt ein paar (Un-) Möglichkeiten für Kein Krieg in Troja!